Gestern habe ich mit meinem Auto, per Faehre, von Portoferraio nach Piombino uebergesetzt, zurueck auf den Kontinent, wie die Elbaner sagen. Zwar war das Packen und Einladen eher einfacher als auch schon – ich bin jetzt allein im Auto; aber der Abschied von Elba fiel mir richtig schwer. Dieser Abschied bedeutet ja auch, dass ich schon fast auf dem Heimweg bin. Zwar werde ich voraussichtlich erst am 24. September wieder zu Hause sein, aber jedenfalls ist nun deutlich mehr als Halbzeit der Italienreise. Immerhin werde ich am kommenden Wochenende nochmals auf dem Meer paddeln koennen. Aber anschliessend schmecken mein Kajak und ich fuer einige Zeit kein Meerwasser mehr. Einen Urlaub im September werde ich so schnell nicht wieder bekommen… Die vergangenen 12 Tage haben mir, in vielerlei Hinsicht, wunderbare Erfahrungen gebracht. Wir hatten Glueck mit dem Wetter: fast immer schien die Sonne, das Wasser in den verschiedenen Buchten hatte angenehme Temperaturen. Geregnet hat es nur zweimal kurz. Wind gab es immer wieder, vor allem Scirocco, aber nie so heftig, dass es mit dem Kajak richtig unangenehm gewesen waere. Paddeln konnte ich also jeden Tag, und es ging von Anfang an besser, als ich manchmal befuerchtet hatte. Immerhin bin ich ja bei Wellengang wirklich handicapiert, zudem ist mein leichtes Boot nicht unbedingt einfach zu fahren. Gaudenzio ist aber ein so hervorragender Kajaklehrer, dass ich mich immer wieder ohne Angst an meine Grenzen herantasten konnte. Zudem waren alle Leute in den Kursen und Exkursionen, die ich mitgemacht habe, Italiener und erst noch durchs Band sympathische, im Alter zwischen 30 und 65 Jahren. Ich habe aussergewoehnlich viele nette Bekanntschaften gemacht, mein Italienisch gepflegt, abends meist Antipasti und/oder Fisch unter freiem Himmel genossen (fast ausnahmslos gut bis sehr gut, und das bei absolut guenstigen Preisen).
pesce spada – grilled fish
Ich habe tatsaechlich mein Auto von der Ankunft im Hotel in Marciana Marina bis zur Abfahrt vom Hotel nicht einmal in Bewegung gesetzt. Und bin trotzdem an recht viele Orte auf Elba gekommen, sei das per Kajak, oder per Auto beim Transport zu den (drei) groesseren Exkursionen. Einmal hat uns Gaudenzio, im Anschluss an eine Kajaktour, noch nach Capoliveri gebracht, ein etwas erhoeht liegender Ort, von dem aus man eine fantastische Sicht aufs Meer hat.
Ich habe also wahrend fast zwei Wochen, von morgens bis abends, nur gepaddelt, geschwommen, mich mit Italienern – aus verschiedenen Regionen (Roma, Firenze, Milano) – unterhalten und fein gegessen. Das Schlafen kam nicht zu kurz, allerdings etwas versetzt zum normalen Rhythmus, meist von Mitternacht bis kurz nach sieben Uhr. Dank der vielen Bewegung im und auf dem Wasser ging es mir auch koerperlich meist gut, jedenfalls besser als haeufig im Alltag; obwohl gewisse Dinge ja durchaus anstrengend und schweisstreibend waren, zum Beispiel das An- und Ausziehen der Kajakausruestung, das taegliche Ausspuelen der gesamten Ausruestung (Salzwasser) etc. Die Tage waren recht ausgefuellt, auch wenn ich ja in dieser Zeit nur selten und kurz Blog geschrieben habe, zum Leidwesen einiger Leser…
Nun bin ich fuer 2.5 Tage in Bibbona an der Costa Etrusca, in einem 4-Sterne Hotel. Eine schoene Gartenanlage, Zugang zu einem „privaten“ Strandteil, einige wenige behindertengerechte Zimmer, hilfsbereites Personal – aber es ist unpersoenlicher als bisher, es hat viel weniger Italiener als bisher. Dafuer jede Menge Schweizer und Deutsche – ich muss gestehen, ich rede mit dem Personal nur Italienisch und gebe mich nicht jedem Schweizer gleich zu erkennen. Es geht gegen das Saisonende zu, das heisst ausser dem Hotel ist fast Alles geschlossen in der Umgebung. So habe ich gestern Abend das Nachtessen, per Halbpension, im grossen Speiserestaurant des Hotels zu mir genommen. In einem gewissen Sinn sogar amuesant, aber nicht wirklich angenehm. Es gibt doch wirklich (auch junge) Paare, die sich im Urlaub bei jeder Mahlzeit einfach anschweigen, und das Essen mit grimmiger Miene in sich hinein schaufeln… (Nachtrag: an einem solchen Ort bin ich, als Alleinreisende, vermutlich exotischer als in den Kajakkursen als Einbeinige!!) Dennoch: die Halbpension (was ich eigentlich nicht so mag) ist in diesem Fall praktisch, ich muss abends nicht noch ein paar Ortschaften weiter fahren und ein Restaurant suchen…
Immerhin komme ich hier endlich wieder etwas zum Handbiken, auf den Landstrassen zwischen den Ortschaften ist das jetzt, wo die Hauptsaison vorbei ist, ziemlich gut moeglich. Auch die Hitze haelt sich in Grenzen.
Der Strand hier ist uebrigens schoen, ein langer, nicht allzu breiter, Sandstrand mit recht feinem Sand (da ich ja nicht den Strand entlang laufen kann, bringt dies mir aber wenig). Das Wasser auf Elba war jedoch viel klarer (und interessanterweise auch weniger salzig).
For time reasons I’m not able to translate all the text above; let me just say that I’m back on the continent and that it really was not easy to leave the isle of Elba after these 12 fantastic days. I spent these days kayaking, swimming, making friends with a lot of nice Italian women and men, and last but not least, eating antipasti, pasta and fish….
My kayak skills (including the Eskimo roll) have clearly grown, thanks to Gaudenzio, who is an exceptional teacher. I hope to come back, as soon as possible, for some more kayaking!
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