Samstag 3. August: Die Woche mit den Paddlern von der SaU (Salzwasserunion) ist zu Ende. Am Freitag war Abschlussabend; wie schon am ersten Abend war Grillen angesagt beim Bootshaus des Stralsunder Kanuclubs (auf der Seite des Kanuclubs kann man uebrigens sehen, dass ich in Stralsund sogar in der Zeitung gekommen bin).
Am Abschlussabend gab es – neben dem obligaten Fleisch – immerhin auch zwei grosse Behaelter mit Salat (im Nordosten Deutschlands geht der Fleischkonsum oft schon beim Fruehstueck los, das Essen ist insgesamt eher deftig). Der Salat reichte allerdings bei weitem nicht fuer alle Teilnehmer (und auch das Brot ging nach einer Weile aus). Da haben einige den Kopf geschuettelt.
Obwohl ich die ersten Tage in der grossen Menge der Paddler Muehe hatte, mir Gesichter und Namen zu merken – und entsprechend nicht so schnell Bekanntschaften entstanden – habe ich dennoch im Laufe der Woche ein paar nette Leute naeher kennen gelernt.
Mit dem Wetter hatten wir jedenfalls Glueck, sowohl fuers Paddeln, als auch fuer die beiden Abendveranstaltungen. Es regnete nur an den beiden Tagen, an denen ich mich fuer Sicherheitstraining angemeldet hatte – da wird man ohnehin nass. Und bei den Abendveranstaltungen am Anfang und am Schluss konnte man jeweils bis am spateren Abend draussen sitzen. Ausserdem hatte das Wasser der Ostsee immer ueber 20 Grad Celsius, weil der Juli ja sehr heiss gewesen ist. Das kann an der Ostsee ja auch ganz anders sein..
Die Paddel-Highlights der Woche waren fuer mich die Touren, welche Kai Urban ausgeschrieben hatte: „rund Daenholm“ und die „Hafenrundfahrt „. Auch wenn sie für meinen Geschmack eher etwas kurz ausfielen (es waren aber auch Kinder dabei, die im eigenen kleinen Boot mitpaddelten), boten sie eine gute Mischung aus Tour, Geselligkeit und Kultur (auf Daenholm besuchten wir das Nautineum, und vor und waehrend der Hafenrundfahrt erzaehlte uns Kai viel Interessantes).
Stralsund, harbor
Ein weiteres Highlight war die Stadtführung, welche uns von einem Mitglied des Kanuclubs, einem pensionierten Geologen, geboten wurde.
Die beiden Paddel-Touren, die Uschi und ich, mit unseren Pilgrims, nach Rügen machten, waren auf andere Art schoen. Es macht Spass, ganz spontan zu zweit los zu paddeln, vor allem bei aehnlicher Einstellung – und bei uns „passte“ es gut . Allerdings kam bei unserer letzten Fahrt am fruehen Nachmittag des Samstags ein ganz schoener Wind auf, sicher Windstaerke 4 Beaufort, mit Boen 5 oder 6. Das bedeutet: maessige bis frische Brise, mit Wind bis zu 40 km/h. Da war es dann einen Moment lang schon ziemlich ungemuetlich fuer mich, als wir die Fahrrinne traversierten (mit einem Bein kann das Gleichgewicht noch so gut sein, gegen eine grosse seitliche Welle habe ich wenig Chancen, und meine „flache Stuetze“ ist ja aus demselben Grund, mindestens auf einer Seite, nicht sehr effizient). Als wir dann wieder fast beim Festland waren, hatte sich der Wind gelegt und für den Ausstieg gab es beim Ponton kaum noch Wellen ! Unglaublich, haette man uns nur beim Ein – und Ausbooten beobachtet, haette man meinen koennen, es seien auf unserer Tour „Ententeich“ – Bedingungen gewesen …
http://www.umapper.com/maps/view/id/164029/
Uschis Pilgrim waehrend…
… und nach dem Eskimotieren
(Leider kann ich – aus den obigen Gruenden – nicht sicher Eskimotieren. Ich habe es diese Woche auch gar nicht versucht, weil ich weiss, dass ich um wieder „rein zu kommen“ viel Unterstuetzung und Zeit brauche. Ich hoffe es am Mittelmeer irgend wann mal wieder ueben zu koennen).
Im Vorfeld der Woche hatte ich mich, da ich niemanden kannte (und ja immer gewisse Hilfeleistungen brauche und nicht gut darauf zaehlen kann, bei „privat“ ausgeschriebenen Touren aufgenommen zu werden), fuer verschiedene Schulungs-Workshops eingeschrieben: Paddeltechnik, Sicherheitstraining usw. Vile, wenn nicht alle, der Techniken kenne ich allerdings schon von frueheren Kursen (und muss diese ja immer an meine koerperlichen Moeglichkeiten adaptieren). Darum haben diese, teilweise nur halbtaegigen, Workshops mir diesmal nicht allzu viel gebracht. Um wirklich Fortschritte machen zu koennen, haette ich mehr Zeit (und auch individuellere Betreuung) gebraucht.
Aber ich will nicht meckern – wenn man bedenkt, dass die Leiter (mit Ausnahme von Birgit Fischer) alle ehrenamtlich arbeiten, ist es toll, was Alles angeboten wurde.
Falls ich wieder einmal eine Seekajakwoche der SaU besuchen sollte, wuerde ich jedoch versuchen, vermehrt an Touren teilzunehmen, das ist diesmal ein wenig kurz gekommen.
Hier noch ein Bild von der grossen Rettungsübung am letzten Tag in Stralsund (vor Publikum):
last comments